Peter Neff - liest aus einem satirischen Ratgeberbuch
"Leicht gedrechselte Unverschämtheiten" - absurde und überspitzte Ratschläge für alle Lebenslagen.
Peter Neff ist ein Autor und vielseitiger Künstler aus Bisperode. Seine Malerei, Skulpturen, Lichtobjekte und Fotografien werden regelmäßig ausgestellt. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, die sich zwischen Prosa, Lyrik und Ratgeber bewegen.
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Kunstausstellung in Kooperation mit dem
Kunstverein Barsinghausen e.V.
vom 25.05. bis 12.08.2018
Im Garten 1 - Waldemar Otto Bronzeskulpturen
Zur Vernissage am 25.05. um 18:00 Uhr
ist auch der Künstler persönlich anwesend.
Einführung: Dr. Ulrich Krempel
Ein Künstlergespräch findet
am 22.07. um 15:00 Uhr statt.
Musik: Veronika Otto, Cello/Gesang/Pferdekopfgeige
http://www.veronika-otto-cello.de
Kunstführungen des Kunstvereines Barsinghausen:
Sa, den 2.6. & So, 3.6. jeweils um 11:30 & 15 Uhr
und Do., den 21.6., 5.7., 19.7., 2.8. jeweils um 19 Uhr
Die Ausstellung endet am 12.08. um 17:00 Uhr mit einer Finissage
und einem großartigen
Konzert des Blechbläserquintetts Magenta Brass
(Eintritt 10,- Euro).
Die Ausstellung kann außerdem an jedem Termin der Offenen Pforte und nach telefonischer
Vereinbarung besichtigt werden. Weitere Informationen und Termine unter:
https://www.kv-barsinghausen.eu/aktuell/aktuell.html
http://kulturtermine.unser-barsinghausen.de/events/kunst-im-garten-i/
Ein Film über Waldemar Otto
Magenta Brass
Waldemar Otto gilt als einer der international bekanntesten Bildhauer der gegenständlichen Kunst.
Seine Skulpturen stehen in Städten wie Berlin, Stuttgart, Rostock, Hannover, Hamburg, Lübeck, Oldenburg,
Osnabrück, Trier, Bremen, Essen, Bremerhaven, Worpswede, Hameln, Chicago oder in Chile. Und für einige
Monate im Jahr 2018 stehen sie in unserem Garten in Barsinghausen OT Groß Munzel.
Der Weg dahin war lang, denn der erste Kontakt zu seiner Kunst fand bereits Ende der achtziger Jahre statt.
Die Skulpturen Waldemar Ottos im öffentlichen Raum waren für mich immer sofort erkennbar und haben mich magisch angezogen.
Ich war stets ergriffen und war auf den Künstler sehr neugierig. Die erste persönliche Begegnung wurde mit einem
langen erfüllenden Gespräch gekrönt und fand während einer Vernissage in Hannover statt. Danach war der Wunsch,
mehr zu erleben, aus meinem Leben nicht mehr weg zu denken.
Bis wir uns getraut haben, selbst eine Ausstellung mit den Werken von Waldemar Otto zu organisieren,
vergingen viele Jahre. In dieser Zeit erschuf Waldemar Otto weitere bedeutende Arbeiten und es fanden wiederholend
große Ausstellungen im In- und Ausland statt (u.a. 1997 Ausstellung in der Eremitage St. Petersburg; 2001
Ausstellung im Nationalmuseum in Santiago, Chile).
Unsere Idee, die Bronzeskulpturen in einem Gartenraum, in unserem Garten, zu zeigen, erwähnten wir eher
beiläufig bei einem Atelierbesuch, im Sommer 2017. Eine Reaktion darauf haben wir nicht wirklich erwartet.
Doch nach wenigen Wochen erhielten wir einen Brief von Waldemar Otto, der dem Vorhaben zustimmte.
Wir sind nur Kunstliebhaber und in Sachen Kunstausstellungen völlig unerfahren, so freuen wir uns
den Kunstverein Barsinghausen e.V. als Ausstellungspartner gewonnen zu haben. Die spannende Zusammenarbeit hat begonnen.
Torsi
Immer steht bei Waldemar Otto der menschliche Körper im Mittelpunkt. Die hohlen
Torsi zeigen jedoch kein Gesicht der Figuren und spiegeln somit keine direkten
Gefühle wider. Sie werden nicht durch zusätzliche Mittel, wie in den früheren
Arbeiten (Wand, Raster) unterstützt. Dennoch sind in ihren Formen die Verletzlichkeit
des Individuums und seine Ängste wahrnehmbar. Es ist eine Reduktion auf das Minimum.
Und dieses Minimum lässt aufhorchen und nachdenken. Im Gegensatz zur gegenstandlosen
Abstraktion wird das dreidimensionale Bild, was man betrachtet, nie banal und scheint
bei einer längeren Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven immer spannender zu werden.
Es ist wie mit der Gartengestaltung. Weniger ist mehr. Durch die Reduktion kann
ein Gartenbild entstehen, das den Betrachter ergreift und fesselt ...
Eine kleine Geschichte "Mensch und Maß und Garten Pristin"
Am Anfang gab es nur eine Fläche und einen Menschen, der sie ausmaß. Die Länge,
die Breite, die Quadratmeter, die Diagonalen und die Dreiecke. Er maß sie gewissenhaft
aus. Er kam alleine oder zu zweit, manchmal zu dritt.
Er schritt die Fläche barfuß ab, oft auch in Arbeitsschuhen, wenn es nötig war auch
in Gummistiefeln. In den Händen hielt er immer ein Maß. Ein Metermaß in Weiß, in
Gelb und manchmal in Bunt. Je nach Aufgabe und je nach Laune, gefaltet oder ausgefaltet.
Er schrieb die gemessenen Zahlen sorgfältig auf. Der Vorgang des Messens war immer gleich
und wiederholte sich alle paar Jahre. Doch die Menschen, die auf die Fläche kamen, waren
jedes Mal andere. Die Zahlen zeigten auf, dass die Fläche nicht wächst, dass sie bleibt,
wie sie war, egal wie oft man sie gemessen hat. Die Fläche blieb gleich lang und immer
gleich breit. Bis eines Tages jemand kam, der die flache Wiese nur einmal sah und ohne
sie zu messen sofort wusste, dass sie Potenzial hat. Er sagte: Sie wird wachsen, weit nach oben.
Am Rande des Calenberger Landes fanden zwei Menschen das lange und schmale
Grundstück, das niemand, selbst nach mehrmaligem Messen, so wirklich begehrte. Manchmal, hörte man,
dass die Menschen erschraken. Zu lang, zu schmal, zu nah und zu weit. Nichts von den Maßen war gut genug,
um hier zu siedeln, um Stein auf Stein zu legen, um jahrelang aus den Fenstern in die Weite zu schauen. Doch
die beiden machten sich nur den Kopf, ob hierauf alle die Bäume passen könnten, die sie sich wünschten
wachsen zu sehen. Auf der ausgemessenen Fläche planten sie ein Haus und einen
Garten, in dem sie die Skulpturen "Mensch und Maß" von Waldemar Otto irgendwann aufstellen könnten ... Und so geschah es.
Endlich sind sie da!
Offene Pforte